Qualitätsmanagement
Einführend wird in diesem Seminar der Qualitätsbegriff definiert, der dem Qualitätsmanagement zugrunde liegt. In dem Zusammenhang taucht gleich die Frage nach dem anzustrebenden Qualitätsniveau auf. Außerdem interessiert: Wie wird die Qualität gemessen? Welche Auswirkungen hat die Qualität für den Erfolg?
Qualität stand schon immer im Fokus des Managements. Doch von der Kontrolle der Ausschussquote über die kennzahlenorientierte Steuerung der Produktionsprozesse, zum Nullfehlerprogramm beziehungsweise zur Nullfehlerstrategie bis hin zu einem ganzheitlichen Qualitätsmanagement war es ein langer Weg.
Nach heutigem Verständnis ist Qualitätsmanagement die Grundlage für eine lernende und sich kontinuierlich verbessernde Organisation. Der kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP) fördert die Flexibilität eines Unternehmens. Dies ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal, um sich den verändernden Märkten anzupassen und damit Wettbewerbsvorteile zu gewinnen.
Im Rahmen des Seminars wird das Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001 erläutert, weil dieses in Deutschland derzeit noch am weitesten verbreitet ist. Die Norm beschreibt, welchen Anforderungen das Managementsystem einer Organisation genügen muss. Es handelt sich dabei um ein branchen- und produktunabhängiges Modell. Entsprechend sagt eine Zertifizierung nichts über die Produktqualität aus sondern nur über die Qualität des Managementsystems. Eine hohe Qualität ist dann gegeben, wenn alle Prozesse optimal auf die Kundenzufriedenheit ausgerichtet sind.
Auch das EFQM-Modell wird in der Veranstaltung vorgestellt. Dieses QM-System ist eine Weiterentwicklung. Es entspricht dem Konzept des Total-Quality-Managements und wurde 1988 von der European Foundation for Quality Management EFQM europaweit eingeführt. Vorbilder hierfür waren der Malcolm Baldridge National Quality Award in den USA (1987) und der Deming-Preis in Japan (1950). Wie die Awards der Vorgänger ist der EFQM Excellence Award ein Preis für Business Excellence beim Managen einer Organisation.
TQM in diesem Sinne bedeutet, dass alle verfügbaren Ressourcen mobilisiert werden um die Kundenerwartungen zu erfüllen oder gar zu übertreffen. Zusätzlich zu den oben beschriebenen Kennzeichen eines QM-Systems zeichnet sich dieses System aus durch
- marktorientierte Unternehmensführung
- Beziehungsorientierung statt Produktorientierung
- Ganzheitlichkeit, in dem nicht nur die Kunden sondern die Interessen aller Stakeholder berücksichtigt werden
- Nachhaltigkeit, wobei die Auswirkungen der Unternehmenstätigkeit auf die soziale und ökologische Umwelt auf langfristige Sicht berücksichtigt werden
- Werteorientierung, das heißt die konsequente Ausrichtung auf die Steigerung des Unternehmenswertes und damit auf den langfristigen Geschäftserfolg.
Die TQM-Philosophie entspricht ganz und gar dem neuen Marketingverständnis. Insofern ist das Thema für zukünftige Fachwirte für Marketing unumgänglich. Die Teilnehmer erhalten einen Einblick in die skizzierten QM-Systeme und bekommen auf diese Weise wichtige Impulse für das Marketing-Management.
Das Thema „Qualitätsmanagement“ ist ein Fachbereich der Ökonomie.