Beide Qualifikationsprofile sind im DQR auf Bildungsniveau 6 eingestuft.
Nun ist Schluss mit den Spekulationen über die Wertigkeit der Bildungsabschlüsse. Der Europäische Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen (EQR) ist ein Bezugsrahmen mit acht Bildungsniveaus zur Einordnung von Qualifikationen. Er wurde entwickelt, um die Bildungsabschlüsse in Europa vergleichbar zu machen. Damit soll die Anerkennung der Qualifikationen in Europa grenzüberschreitend gefördert werden.
Nach Vorbild des EQR wurde infolge ein Deutscher Qualifikationsrahmen (DQR) entwickelt, wobei die acht Niveaus fachliche und personale Kompetenzen beschreiben. Die Hochschulabschlüsse rangieren auf Niveau 6 (Bachelor), Niveau 7 (Master) und Niveau 8 (Doktoratsebene). Doch auf jedem dieser Niveaus können auch berufliche Qualifikationen zugeordnet werden. Auf diese Weise soll die Durchlässigkeit des Bildungssystems gefördert werden. Demnach werden Hochschulabschlüsse und Berufsqualifikationen in Bezug auf bestimmte Handlungskompetenzen durchaus als gleichwertig betrachtet obwohl sie natürlich nicht gleichartig sind; denn Wissen, Fertigkeit, Sozialkompetenzen und Selbständigkeit kommen ja jeweils in anderen Zusammenhängen zum Einsatz. Entsprechend wurde der IHK-Abschluss Gepr. Fachkaufmann/-kauffrau für Marketing auf Bachelorniveau eingeordnet.
Allerdings lassen sich für die Fachkaufleute daraus keine Ansprüche auf den Zugang eines Masterstudiums ableiten. Die Zulassungsvoraussetzungen zu den Studiengängen werden nach wie vor von der Hochschulgesetzgebung der Länder geregelt. Demnach können Geprüfte Fachkaufleute auch nicht – wie von der IHK einst proklamiert – den Titel „Bachelor professional“ führen. Der Bachelor kann nur durch ein Hochschulstudium erworben werden!
Unterm Strich bleibt festzuhalten, dass die berufliche Fortbildung mit dem DQR in der öffentlichen Wahrnehmung eine deutliche Aufwertung erfährt und das war längst überfällig!